Die Märkte verstehen

Die Märkte verstehenDas A und O für den erfolgreichen Handel lautet: Die Märkte zu verstehen. Ob Sie Aktien kaufen, Binäre Optionen handeln oder in andere Anleihen investieren, die Marktzinsentwicklung spielt stets eine wichtige Rolle für jeden Investor. Welche Faktoren beeinflussen aber den Zins? Das Auf und Ab der Rentenrenditen entstammt letztendlich nur aus der Wirkung von Angebot und Nachfrage. Wie am Aktienmarkt ist das Zusammenspiel der Einflussgrößen auch bei den Anleihen äußerst komplex und variabel, dass sich keine allgemeingültige Reihenfolge ihrer Bedeutung anordnen lässt.

Die Inflation ist ein klassischer Urheber hoher Zinsen. Dabei ergibt erst die Differenz aus Nominalverzinsung und Inflation die aussagekräftigere Realrendite. Ist sie negativ, so bedeutet die Geldanlage brutto sogar einen Kaufkraftverlust im Vergleich zum direkten Konsum. Die vom Markt geforderte Realrendite ist dann umso höher, je weniger Vertrauen in die zukünftige Entwicklung von innerer und äußerer Stabilität (Geldentwertung bzw. Devisenkursentwicklung) besteht.

Die Notenbank ist mit ihrer Politik für diese zentralen volkswirtschaftlichen Grunddaten zuständig, sieerhält damit eine wichtige Rolle. Dabei darf nicht vergessen werden, dass sie nicht durch exzessive Leitzinssenkung die Märkte gnädig stimmenkann, sondern allein durch eine verlässliche und beständige Erfüllung ihrer Aufgaben als Wächter der nationalen Währung.

Nicht selten kommt es zu Überreaktionen der Marktteilnehmer, die dann unter Umständen jeder einzelnen Statistik zur konjunkturellen Situation ein Gewicht beimessen, das sie in größerem Umfang zu Ein- oder Ausstiegsentscheidungen schreiten lässt. Im Übrigen sind dem Rentenmarkt generell moderate Erfolge der einheimischen Wirtschaft erheblich sympathischer als ein Boom, denn letzterer gilt ihm als sicheres Anzeichen für in Zukunft bevorstehende Inflations- und damit auch Zinssteigerungen. Ursache hierfür sind die damit verbundenen Kursverluste, die ein eindeutiges Ausstiegssignal darstellen.

Auch die Handhabung des Staatsetats stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Aspekt dar, denn hohe Verschuldungen sind nicht nur psychologisch Gift für die Anleihen, sondern beanspruchen den Markt auch direkt, da sie selbst einen guten Teil seiner Aufnahmebereitschaft für sich in Anspruch nehmen.

Zuweilen können schwerwiegende internationale Entwicklungen eine national positive Situation vollständig überlagern. Derartige Ereignisse lassen sich vom Anleger selbstverständlich selten rechtzeitig vorhersehen, so dass er zur Prophylaxe grundsätzlich entsprechende Sicherheitsmaßnahmen in seinem Depot berücksichtigen sollte. Dazu zählen: Diversifizierung, eventuelle Absicherung durch Optionen usw. Ähnliches gilt für eine Vielzahl weiterer Faktoren, die nicht regelmäßig in Erscheinung treten, sondern hin und wieder für alle Beteiligten überraschende Wendungen des Markts provozieren.

Sobald Sie als Investor mithilfe der oben genannten Faktoren Ihre persönliche Prognose des für Sie relevanten Rentenmarkts erstellt haben, sollten Sie in einem weiteren Schritt stets die Auswirkungen der angenommenen Renditeveränderungen auf die ins Auge gefassten Anleihen untersuchen.

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